Auf der Sitzung der BVV am 22.06.2017 wurden dem Bezirksamt drei konkrete Fragen zu seinen Plänen gestellt: welche Wegführung zum S-Bahnhof Westkreuz man bevorzugt und ob dadurch Kleingartenparzellen verschwinden.
Hier die vollständige Antwort des Bezirksamtes (Juni 2017, 7. Frage):
»Im Moment stehen für die Durchwegung zwei Varianten zur Diskussion, eine nördliche und eine südliche. Insgesamt kann aber kein neuer Stand zu den einzelnen Teilaspekten des Projektes Westkreuzpark vermeldet werden, da hier noch umfangreiche Klärungen mit der Landesebene und dem Grundstückseigentümer zu erfolgen haben.«
Können Sie mit der kurz angebundenen Antwort etwas anfangen? Sind Sie jetzt schlauer als vorher? Übrigens – die Antwort stammt vom zuständigen Stadtrat Schruoffeneger (Grüne Partei)!
Pächter, Anwohner und interessierte Bürger haben bei den ersten beiden Workshops diese Erfahrung gemacht: Das Bezirksamt will ganz viel von ihnen wissen, rückt aber mit seinen eigenen Plänen möglichst nicht heraus. Leugnet sogar, bereits eigene Pläne zu haben (siehe dazu auch „Was kommt auf die Pächter zu?“).
Das alles sieht bisher nicht nach einer von beiden Seiten offenen Diskussion aus. Und der 3. Workshop wird – wenn es nach dem Willen des Bezirksamtes geht – auch nichts anderes sein. Sie kennen das bestimmt aus Ihrer Schulzeit: Der Lehrer gibt den Schülern „Arbeitsaufträge“, die in „Gruppenarbeit“ behandelt werden, und nach einiger Zeit wechseln die Schüler die Tische, und es geht mit einer neuen Aufgabe weiter – bloß, daß hier Sie die Schüler sind und das Bezirksamt bzw. die beauftragte Firma der Lehrer.
Werden Sie auf diese Weise tatsächlich mehr über die Pläne des Bezirksamtes erfahren? Oder gar erfolgreich darauf Einfluß nehmen können? Eher wird es so sein, daß man sich höflich bei Ihnen bedankt und zurück ins Amt geht, um sich anschließend über Ihre Köpfe hinweg zu ernsthaften Gesprächen „mit der Landesebene und dem Grundstückseigentümer“ zu treffen (wie vom Stadtrat in seiner Antwort schon angekündigt) – Gespräche, bei denen Pächter, Anwohner und interessierte Bürger nicht mehr dazwischenreden können.
Wäre es da nicht besser, wenn Sie diese letzte Gelegenheit beim 3. Workshop nutzen, um endlich Konkretes von Bezirksamt und Bahn zu erfahren? Darüber könnte dann diskutiert werden! Sonst geht es wohl wieder so, wie mit der Kleingartenkolonie Oeynhausen in Schmargendorf: die Hälfte der Kolonie weg ist (siehe auch „Optimalversion“ des Bezirksamtes!) und mit Hochhäusern bebaut. Einen kleinen Vorgeschmack darauf, daß Sie unerwünscht sind, hat Ihnen ja Stadtrat Schruoffeneger mit seiner Antwort aufgezeigt.
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