Marktleiter bei Edeka in der Berliner Straße

Im Hinblick auf die Versorgung mit Lebensmitteln spielt der Edeka-Markt in der Berliner Straße eine wichtige Rolle für die in seiner näheren Umgebung lebenden Menschen. Daher haben wir uns mit seinem Leiter getroffen und ihn nach seinem Werdegang, seinen Tätigkeiten als Marktleiter, seinem Markt und den sich wandelnden Kundenwünschen gefragt.

Der Weg zum Marktleiter

Nach zweieinhalb Jahren Stellvertreter im Edeka-Markt an der Berliner Straße ist Christian Harting jetzt ebensolange dessen Marktleiter, und er würde dort gern noch fünf weitere Jahre und mehr bleiben. Begonnen hatte er mit siebzehn Jahren in einem westdeutschen Markt, wo er in drei Jahren den Beruf des Einzelhandelskaufmanns erlernt hat. Mit zwanzig bewarb er sich beim einjährigen dualen Ausbildungsprogramm von Edeka in Berlin, dem ‚Juniorenaufstiegsprogramm‘. Zur praktischen Ausbildung gehörten Bestellen, das Führen von Mitarbeitergesprächen und die Arbeit im Team. Es folgten vier Jahre Tätigkeit in einem Markt in Bonn und anschließend drei Jahre im Edeka-internen Aufbauprogramm ‚Führungskraft Handel‘. Themen waren dort unter anderem Standortanalyse, kurzfristige Erfolgsanalyse, Zahlenmanagement, die Wirtschaftlichkeit eines Marktes, Erfolgsrechnung und wieder Mitarbeitergespräche. „Mittlerweile sind auch andere Qualifizierungswege denkbar, um Marktleiter zu werden. Heutzutage bildet Edeka sehr oft auch Quereinsteiger zu Marktleitern aus.“

Ein Freund von Kommunikation

Hatte man Christian Harting früher öfters im Verkaufsraum etwa beim Einordnen von Ware getroffen, so haben sich seine Tätigkeiten als Marktleiter im Verlauf der Zeit geändert.. „Das liegt daran, dass ich ein Freund von Kommunikation bin. Und für Kommunikation gibt es in meiner Position viele Gründe, allen voran der stetige Austausch mit meinen Mitarbeitern. Manchmal gibt es aktuelle Herausforderungen, auf die wir reagieren müssen, wie zum Beispiel, als der Brand bei Tesla Anfang März war und auch in unserem Logistikzentrum bei Grünheide der Strom ausfiel, Dazu kommen regelmäßige Sitzungen mit den elf Abteilungsleitern, wo besprochen wird, wie mit einem Regal umzugehen ist oder welche neuen Aufgaben bei einer Umstrukturierung anfallen. Wir haben ein geschlossenes Warenwirtschaftssystem, so dass Bestellungen automatisch erfolgen; aber das muss täglich überwacht werden. Ein anderes Thema ist der Personaleinsatzplan, und auch das Thema Nachhaltigkeit steht im Fokus meiner Arbeit.“
Aus diesem Grund gibt es seit kurzem in der Obst- und Gemüseabteilung keine Plastiktüten mehr. Im Zwischenschritt wurden sie durch Papiertüten ersetzt. Ziel ist die Verwendung von waschbaren Netzen aus Recycling-Polyester, die die Kunden für 0,99 € je zwei Stück kaufen und jedesmal mitbringen. „Ebenso sollen an den Verkaufstresen die Einweghandschuhe aus Plastik wegfallen, die Kühlmöbel sollen CO2-arm und die Lichtquellen zu 100 % in LED-Leuchten umgewandelt werden.“

Neue Kundentendenzen: flexitarisch und vegan

Auch von der Kundenseite her verändern sich die Anforderungen. „Es gibt einen wahnsinnigen Ausbau in den Bereichen vegetarisch und vegan. Gleichzeitig ist die Nachfrage nach SB-Wurst stark gesunken. Unter jüngeren Menschen nimmt die Zahl von ‚Flexitariern‘ zu. Das sind Menschen, die zwischen vegetarisch und Fleischverzehr hin und her wechseln, dabei aber sehr auf die Qualität des Fleisches und auf das Tierwohl achten. Vielen von ihnen ist es auch wichtig, sich schnell etwas zuzubereiten. Dadurch wächst der Bereich des ‚Convenience Food‘, also der Fertiggerichte. Diese Verbrauchergruppe achtet beim Kauf darauf, wie gesund die angebotenen Fertiggerichte sind.

Der Edeka-Markt

Der Edeka-Markt in der Berliner Straße erstreckt er sich über 1.600 m² Verkaufsfläche und hat während seiner 24stündigen Öffnungszeit im Durchschnitt täglich 4.000 Kunden, denen insgesamt etwa 80 Mitarbeiter in Voll- oder Teilzeit gegenüberstehen. „Hinzu kommen einige Beschäftigte von Dienstleistungsfirmen an den Kassen und jeweils drei bis fünf für die Nachtbetreuung. Und wir haben sieben Auszubildende. Unser Markt ist gut frequentiert und gehört gemessen am Umsatz je Quadratmeter zu den ‚high performern‘. Dazu trägt in einem gewissen Umfang auch bei, dass der Markt rund um die Uhr geöffnet ist. Der wesentliche Grund, durchgehend zu öffnen, war, das Kundenvolumen zu entzerren.“
Zu gewissen Stoßzeiten gibt es Wartezeiten an den Kassen. „Es ist geplant, auch in diesem Markt Selbstbedienungskassen neben den gewohnten Kassen mit Personal einzurichten. Der Kunde scannt am Ende seines Einkaufs die Strichcodes und bezahlt mit der EC-Karte“, erklärt Christian Harting und ergänzt: „Durch die SB-Kassen fallen keine Arbeitsplätze weg, vielmehr können meine Mitarbeitenden andere Aufgaben im Markt übernehmen.“ In verschiedenen Edeka-Märkten gibt es auch ‚Easy Shopper‘. Das sind spezielle Einkaufswagen, in denen die Ware gleich gescannt wird, wenn der Kunde sie in den Wagen legt.
Christian Harting würde gern auch einige kleinere Veränderungen im jetzigen Markt umsetzen wie etwa mehr Platz im Eingangsbereich oder die Entzerrung enger Stellen drinnen. Was sich aber auf alle Fälle nicht verändern soll, sind „meine motivierten Mitarbeiter und Auszubildende, die ich weiter fördern möchte. Die Begegnung auf Augenhöhe mit meinen Mitarbeitern ist mir besonders wichtig. Gerade für die Gewinnung von Nachwuchs ist es heute mehr denn je entscheidend, die jungen Leute zu verstehen und mit ihnen in den Austausch zu gehen.“

Die eigene Edeka-Filiale

Wenn es sich eines Tages einmal machen ließe, würde Christian Harting gern Inhaber eines Edeka-Marktes werden, einer dieser Märkte, die auch den Namen des Inhabers neben dem Edeka-Logo zeigen. „Dort hätte ich als selbstständiger Kaufmann bei Gestaltung und Sortiment mehr Raum zur Selbstverwirklichung. Selbstverständlich gäbe es SB-Kassen und Easy Shopper. Und ich stelle mir einen Markt vor, der nur etwa halb so groß wie dieser ist und ein kleineres Team hätte.“

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