Es gibt hier in Wilmersdorf seit drei Jahren eine Organisation, die sich ganz unverfänglich „Bürgerinitiative Wilmerdorfer Mitte” nennt. Sie will in und um die Wilhelmsaue zwei „Begegnungszonen” schaffen und die „Parkraumbewirtschaftung” bis zum Volkspark und „idealer Weise bis zum S-Bahn-Ring erweitern”. Und sie gibt natürlich vor, dies alles sei Bürgerwille.
Außerdem will sie in der Wilhelmsaue auch noch „ein System verbundener und fließender Gewässer” herstellen, um Linksabbiegen zu verhindern. Usw. Alles nachzulesen auf deren Seite unter „Auenband“. Allerdings ist im öffentlich verteilten Einladungszettel für die “Anwohnerversammlung” am 8. April kein Wort davon zu finden. Und das ist auch verständlich:
Denn schon vor der Anwohnerversammlung haben Grüne Partei und Linkspartei einen Antrag in die BVV (am Donnerstag, 11.4.) eingebracht, um das zu verwirklichen, was diese Initiative geplant hat – und für Montag (8.4., 18 Uhr, Gemeindesaal Auenkirche) werden die Anwohner zusammengerufen, um schnell noch vor der Sitzung das abzusegnen, was sich die beiden Parteien aus ihrem ideologischen Fundus für die Wilhelmsaue schon längst zurechtgelegt haben.
Über so viel Dreistigkeit kann man sich nur wundern: Sind denn die teuren Experimente mit „Begegnungszonen” in der Bergmannstraße und in der Maaßenstraße nicht gerade gescheitert? Und hatten nicht die Bürger dieses Bezirks in einem Bürgerentscheid mit 86,9 % die Ausdehnung der Parkzonen abgelehnt?
Erst wenn man sich tatsächlich als Anwohner unter seinen Nachbarn umhört, erfährt man, was wirklich die Probleme in der Wilhelmsaue sind – um die sich Grüne Partei und Linkspartei nach Gesprächen mit den Anwohnern und in deren Auftrag kümmern sollten:
– die Grünanlage verkommt seit Jahren
– Glas im Sand und Hundedreck auf dem Spielplatz
– Durchgangsverkehr und überhöhte Geschwindigkeit von Autos
– Radfahrer auf den Fußwegen
– von Autos verstellte Übergänge für Fußgänger
– nächtlicher Lärm von alkoholisierten Menschen (auch im angrenzenden Volkspark).
Und selbstverständlich sollen diese beiden Parteien sofort ihren Antrag für die BVV zurückziehen. Solche „Volksvertreter” können wir wirklich nicht brauchen.