„Ostberlinfahrten“ Barstraße 32, 1981
Diese Aufschrift auf der Ladenscheibe eines Taxiunternehmens stamme von seinen Vorgängern, als sie ihren 1976 gegründeten Betrieb 1981 hierher verlegten, erklärt der heutige Inhaber Ali Bamdad. Dies scheint fast das einzige zu sein, was von dieser Besonderheit des Westberliner Taxibetriebs der Zeit zwischen 1961 und 1989 übriggeblieben ist.
Es könnte damals so gewesen sein: Zunächst durften nach dem Krieg Westtaxis uneingeschränkt nach Ostberlin fahren, dann ab August 1961 erst einmal keine mehr, später bekamen 250 Taxifahrer mit westdeutschem oder ausländischem Paß eine Sondergenehmigung. Wohl im zeitlichen Zusammenhang mit dem Viermächteabkommen über Berlin, das im Juni 1972 in Kraft trat, wurden auch Westberliner Taxifahrer in diese Sondergenehmigung miteinbezogen. Ein Zeitzeuge berichtet: „In den 80er Jahren habe ich Westberliner Taxis zum Beispiel vor dem Brecht-Theater am Schiffbauerdamm und hinter dem Schauspielhaus am Gendarmenmarkt auf Westberliner Fahrgäste warten sehen, die dort eben eine Aufführung besucht hatten und wieder nach Hause wollten. Jene Taxis waren nicht vorab bestellt, sondern warteten auf gut Glück in der Hoffnung auf Fahrgäste.“