Am Anfang dieser Saison sah es ja nicht so aus, als ob es der 1. FC Wilmersdorf in der 2. Abteilung der Landesliga weit bringen würde. Aber bis zur Weihnachtspause hat man sich bis ins obere Drittel hochgespielt und ist als 5. nur vier Punkte vom führenden und aufstiegsberechtigten Verein entfernt.
Jugendarbeit
Gut möglich, daß dieses Ergebnis auch auf die Zielsetzung unter dem seit vier Jahren amtierenden Präsidenten Hamudi Mansour zurückzuführen ist: „Wir sind mitten in der Umstrukturierung. Es ist unser Ziel, junge Spieler zu gewinnen, und zwar solche, denen es auch um den Verein als solchen geht und nicht nur um eine ordentliche Aufwandsentschädigung. Wir wollen nämlich unser Geld lieber in die Jugendarbeit stecken.‟ Und weiter: „Wir wollen unseren jugendlichen Mitgliedern nicht nur Fußball beibringen, sondern auch ihre Persönlichkeit entwickeln.‟
Der 1. FC hat etwa 600 Mitglieder. Davon sind 500 zwischen 18 und vier Jahre alt. Schwerpunkt der augenblicklichen Tätigkeit ist es, für sie neue Trainer auszubilden, ebenso Schiedsrichter und Torwarttrainer. Auch möchte man eine reine Mädchenfußballgruppe gründen, „aber leider fehlt uns die notwendige Infrastruktur wie zum Beispiel zusätzliche Kabinen … und die politische Unterstützung.‟
Aktivitäten jenseits des Fußballs
Zu den Vereinsaktivitäten gehört auch die Durchführung von Feriencamps – im Sommer fand zusammen mit der AOK solch ein Camp für behinderte Kinder statt. „Das Camp dauerte drei Tage, es gab Kleidung, Trainer, Fußball und Bewegungssport und jeden Tag ein gemeinsames Frühstück und Mittagessen umsonst. Wir hatten 150 Bewerbungen für die 30 Teilnehmerplätze.‟ Für den kommenden Februar plant der Verein ein weiteres Feriencamp für Kinder im Alter von 4 bis 13 Jahre.
Ein weiteres Anliegen des Vereins ist die Arbeit mit jugendlichen Immigranten. Dabei unterstützt man sie auch bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz oder Arbeitsplatz. „Aber natürlich übernehmen wir nicht einfach für sie die Suche. Das müssen sie schon selbst tun. Wir weisen sie ins Internet ein. Außerdem organisieren wir Treffen mit den Inhabern von Betrieben.‟
Mehr Platz fürs Vereinsleben
Wer schon einmal in der Geschäftsstelle des Vereins war, weiß, wie eng es dort ist. Alles findet in einem einzigen Raum statt. Für Elternabende mußte man bis vor kurzem sogar auf die Bänke im Volkspark ausweichen. „Als dann vor ungefähr drei Jahren das Gebäude des Grünflächenamts gleich nebenan abgerissen werden sollte, hatten wir uns als erste ans Bezirksamt gewandt und gesagt: Nicht abreißen, wir haben Interesse! Im Herbst 2016 hatten auch wir uns um das Haus beworben.‟ Aber bekanntlich bekam der 1. FC nicht den Zuschlag – ein weiteres Beispiel für fehlende politischen Unterstützung. Aber man hatte Glück und konnte die Gaststätte auf dem Gelände in Pacht übernehmen. „Endlich haben wir genug Platz für unser Vereinsleben: für Elternabende, Besprechungen oder Projekte mit Immigranten. Auch nutzen manche unserer jüngeren Mitglieder den Raum für Hausaufgaben.‟
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