Fasanenplatz

Vielen, die sich in einem Stadtviertel wohlfühlen, geht es so: sie möchten, daß ihre Umgebung in einem ordentlichen Zustand ist. Das trifft auch auf Karin Kampmann zu, die seit zwanzig Jahren im Umfeld des Fasanenplatzes wohnt: „Man kennt sich hier und ist gut versorgt, was den Bedarf des täglichen Lebens betrifft. Aber über den Zustand des Platzes habe ich mich schon oft geärgert. Er ist ungepflegt, wird nicht vom Müll gereinigt, Unkraut wuchert, und der Brunnen plätschert seit Jahren nicht mehr.“


150 Jahre Fasanenplatz

Der Fasanenplatz kann auf 150 Jahre zurückblicken. 1901 erhielt er seinen Namen. Aber schon seit 1870 war er im Straßennetz – zusammen mit Nikolsburger, Prager und Nürnberger Platz – als Teil der sogenannten Carstenn-Figur geplant. Zunächst war er reine Verkehrsfläche, die vor dem Krieg von einer Straßenbahn entlang Schaper- und Ludwigkirchstraße durchquert wurde. Erst nach 1982 entstand der Platz als die heutige Grünanlage. Aus dieser Zeit stammt auch das Böhm-Haus Ecke Fasanen- und Schaperstraße, das 2015 durch Unterdenkmalschutzstellung vor dem Abriß bewahrt wurde. Weitere drei Baudenkmäler stehen am Platz: das Lehrerhaus des ehemaligen Joachimsthalschen Gymnasiums (1880), jetzt Kindergarten, das Eckhaus zwischen Fasanen- und Meierottostraße (1899) und Fasanenstraße 39, entworfen von Hans Grisebach (1903).

Das Vorhaben und seine Unterstützer

Was die anfangs erwähnte Brunnensäule betrifft, so wird sie zur Zeit vom Bezirk gereinigt und bis zum nächsten Frühjahr rundum saniert. Die restlichen Aufgaben hat sich Karin Kampmann vorgenommen: „Zwischen den Bäumen gibt es keine Bepflanzung. Ich möchte, daß der Platz gärtnerisch gestaltet und dann auch gepflegt wird. Das Büro Christian Meyer hat sich bereiterklärt, die Gestaltung zu übernehmen.“ Weithin bekannt ist Christian Meyer durch seine Staudenpflanzungen auf einer Verkehrsinsel beim Olivaer Platz. „Auch hierher sollen Stauden, außerdem Schattenpflanzen, von denen das ganze Jahr über immer eine blüht. Weitere Ideen werden im Herbst auf einem Workshop des Grünflächenamtes gesammelt, das dann die letzte Entscheidung trifft.“ Seit einem Jahr ist Karin Kampmann mit dem Amt im Gespräch und erhält von dort Unterstützung. Sie hofft auf einen Beginn der Arbeiten im Frühjahr 2024.

Die Finanzierung der Verschönerung und ihrer Pflege ist nur durch Spenden möglich, da dem Grünflächenamt dafür kein Geld zur Verfügung steht. Auch insofern hat Karin Kampmann schon Vorarbeiten geleistet, indem sie mit der gemeinnützigen Stiftung „Kleine Plätze“ in Verbindung getreten ist. Die Stiftung hat den Fasanenplatz in ihr Programm aufgenommen und stellt ihr Konto für Spenden zur Verfügung und „garantiert die vollständige Verwendung des Geldes für den Fasanenplatz“.

Nachbarn und lokales Gewerbe

Neben diesen institutionellen Unterstützern hat sich Karin Kampmann auch an die umliegenden Gewerbetreibenden gewandt: „Es gibt bereits eine Liste von Galerien, Restaurants und Geschäften, die an einem Fest ‚Art and Food‘ rund um den Fasanenplatz im Anschluss an den Workshop teilnehmen und das Vorhaben unterstützen.“ Und im Juli hat sie mit einem Flugblatt die Anwohner angesprochen, um sie für ihren Plan und Spenden zu gewinnen.

Workshop und Fest am 14. Oktober

Nach Rücksprache mit zuständigem Bezirksstadtrat und Leiter des Grünflächenamtes finden Workshop und Fest am 14. Oktober am Fasanenplatz – direkt vor dem Kindergarten – statt. Die gesamte Veranstaltung mit Kunstverkauf und Bewirtung dauert von 14 Uhr bis 17 Uhr. Um 14.30 Uhr wird das Projekt vorgestellt; dabei hat die Öffentlichkeit Gelegenheit, eigene Ideen einzubringen.

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