Mit Schreiben vom 6. Juni 2021 hat sich die Initiative Preußenpark – mit den Unterschriften von 50 weiteren Anwohnern – an Bezirksamt und Bezirksverordnetenversammlung gewandt und dazu aufgerufen, „die begonnene Bebauung des Preußenparks mit einer ‚Marktplattform‘ zu stoppen und die geplante Umgestaltung des übrigen Parks einzustellen“. Die Initiative gibt für ihre Forderung nach einem Moratorium eine Reihe von Gründen an:
- die schon jetzt unzureichende wohnortnahe Grünflächenversorgung, die in Zeiten des Klimawandels noch weiter verschlechtert würde durch die „Anpassung des Parks an den Streetfood-Markt“, der zur Folge hätte, daß der Park in Teilen bebaut und versiegelt würde
- die Zerstückelung des Parks zugunsten einer „Trennung von Nutzergruppen“
- die zuständigen Fachverbände für Naturschutz und Stadtgrün seien bei der Planung überhaupt nicht einbezogen worden
- die betroffene Bevölkerung sei nicht konkret und systematisch von den bevorstehenden Veränderungen informiert worden; „das sogenannte Bürgerbeteiligungsverfahren habe seinen Namen nicht verdient, weil die Bürgerbeteiligung zu keinem Zeitpunkt ergebnisoffen verlaufen sei“
- es würden 3 Mio. Euro Bundesfördermittel, die „zur Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ vorgesehen seien, für eine „unökologische und klimafeindliche Maßnahme“ ausgegeben, deren Gesamtkosten im Augenblick mit 7,6 Mio. Euro veranschlagt seien.
Zum Schluß ihres Appells nennen die Initiative und ihre 50 Unterstützer als Alternativen:
- „für den Street(!)food-Markt müsse ein Standort außerhalb des Preußenparks gefunden werden“, zum Beispiel der Fehrbelliner Platz
- zur Deckung des Bedarfs des Bezirks an zusätzlichen Sportplätzen sei das Dach des angrenzenden Parkhauses der Rentenversicherung geeignet – als „Sportplatz mit Aussicht“.
Der Aufruf schließt mit der Forderung, der Preußenpark müsse „der inklusive, naturnahe Park bleiben, der er sei“, und das Bezirksamt wird aufgefordert, zurückzukehren „zum Verständnis, dass ein Park für alle da sei. Für Menschen, Tiere und Pflanzen.“
Sobald die angefragte Antwort des Bezirkamtes auf diesen offenen Brief vorliegt, wird an dieser Stelle darüber berichtet werden.
Ergänzung (02.07.2021): Auch nach zweimaliger Anfrage hat der zuständige BzStR O. Schruoffeneger (Grüne Partei) bisher zu der Forderung nach einem Moratorium keine Stellung genommen.