
Es nähert sich der vierte Jahrestag, seitdem das Grünflächenamt Charlottenburg-Wilmersdorf im Februar 2021 sein Baukonzept für den Preußenpark in Wilmersdorf vorlegte. Und seitdem – als Bürgerantwort darauf – die Initiative Preußenpark entstand. Ihr Motto lautet:
„Preußenpark – ein naturnaher, unverbauter Park für alle Generationen“

Der Plan des Grünflächenamtes betrifft in besonderer Weise den Bereich rund um die nördliche Rundung des Grasrondells, von entlang der Brandenburgischen und der Pommerschen Straße bis zur Ecke Württembergische. Hier ist der augenblickliche Stand, angefangen an der Brandenburgischen Straße:
- Es sieht so aus, als ob der Bau der Marktplattform im Park erst einmal nicht weiter verfolgt wird. Jedoch ist die provisorische Kiesaufschüttung auf dem Grasrondell im Umfang von 1200 m² noch nicht beseitigt. Auch die erheblichen Lücken in der Bepflanzung längs der Brandenburgischen Straße, die den Park gegen den Straßenlärm schützte, klaffen weiterhin; sie sind Folgen der Nutzung des Parks als „Thaimarkt‟.
- Die geplanten Funktionsgebäude an der Ecke zur Pommerschen Straße, die eigentlich für die Bewirtschaftung des Marktes vorgesehen waren, sollen nach Wünschen von SPD-Mitgliedern des bezirklichen Grünflächenausschusses weiter verfolgt werden für andere, noch unbekannte Zwecke. Vom Bau dieser Gebäude im Park hat sich das Bezirksamt bisher noch nicht ofiziell verabschiedet.
- Der am östlichen Rand des Rondells vorgesehene Hangspielplatz scheint trotz heftigen Widerstands aus Bevölkerung und Umweltkreisen unaufhaltsam in Planung zu sein; finanziert wird er vom Land Berlin. Bereits vor einem Jahr, im Februar 2024, wurde die dortige Bepflanzung vorsorglich gerodet.
- Eine Rampe, die die Treppe an der Ecke von Pommerscher und Württembergischer Straße auf den Trümmerberg ersetzen sollte, ist wohl vom Tisch. Da sie flacher als die Treppe hätte ansteigen müssen und deshalb doppelt so lang geworden wäre, hätte sie weit in die Wiese geragt und die Rodung der mächtigen, von Spatzen als Sammelplatz geschätzten Feuerdornhecken zur Folge gehabt.
Was die weiteren geplanten Maßnahmen betrifft, so ist bislang nur das Freiraum-Gym an der Stelle des früheren Grillplatzes am Südende des Parks gebaut worden. Er wurde bestückt mit den Geräten vom Senioren„spielplatz‟, der sich gleich südlich vom Rondell befand, und mit zwei weiteren neuen Geräten.
Aus Sicht der Preußenparkinitiative wird positiv bewertet, daß das Bezirksamt zusammen mit der landeseigenen Immobiliengesellschaft „BIM“ ein Regenwassermanagement erarbeitet hat; finanziert wird es zu 90 % aus Fördermitteln des Bundes. Vorgesehen ist, daß von mehreren Gebäuden auf der anderen Seite der Württembergischen Straße – dem Hochhaus der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung sowie den Gebäuden des Landesverwaltungsamtes und des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (Lageso) – das Dachregenwasser über eine Zisterne in den Park geleitet wird.
Ebenso sieht die Preußenparkinitiative es als ein wichtiges Zeichen, daß der Leiter des Grünflächenamtes in mehreren Ausschußsitzungen der BVV im letzten Jahr erwähnte, die Bürgerbeteiligung habe ergeben, daß mehrheitlich ein vegetationsreicher, unversiegelter Park gewünscht werde. Dies könnte ein weiterer Schritt sein hin zur Umsetzung der Zählgemeinschaftsvereinbarung zwischen CDU und Grünen vom April 2023:
„Der Preußenpark wird als Park wiederhergestellt.‟
(S. 22 ; Hervorhebungen im Text)
Aber warum stehen fast zwei Jahre nach dieser politischen Festlegung immer noch Bauwagen, Dixietoilette, Container und Mülleimer neben dem Abenteuerspielplatz? Warum gibt es immer noch keine Nachpflanzungen entlang der Brandenburgischen Straße? Und warum ist das Grasrondell immer noch nicht wiederhergestellt?
Weitere Beiträge zum Thema: siehe hier.
In Zeiten der Klimakrise, des Artensterbens und der Mitweltzerstörung sind die Umbauplanungen für den Preußenpark ein desaströses, rechtswidriges Vorgehen. Anstatt den vorgenannten Krisen mit Entsiegelung, Erhalt und Förderung der Natur zu begegnen sollen Abermillionen an Steuergeldern destruktiv verbaut werden. Dies muss unbedingt verhindert werden, indem die naturnahen Planungen von BLN und der Initiative Preußenpark realisiert werden und keinerlei Bebauung des Parks erfolgt. Es bedarf einer Naturoase inmitten der Betonwüste.